Arbeitsmarktstudie 2016: In 62 % der Unternehmen in der Schweiz ist die Mitarbeitersuche länger als noch vor drei Jahren
Die Dauer des Einstellungsprozesses entscheidet immer häufiger darüber, ob das Unternehmen den Wunschkandidaten für sich gewinnen kann. Mehr als jeder zweite Arbeitgeber in der Schweiz (54 %) hat bereits einen präferierten Bewerber aufgrund der langen Wartezeit bis zur Personalentscheidung verloren. Dies ergab die aktuelle Arbeitsmarktstudie 2016 des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half, für die 100 HR-Manager in der Schweiz befragt wurden. Wie Unternehmen ihren Einstellungsprozess effizienter gestalten können, hat Robert Half in einer Checkliste zusammengestellt.
Die Einstellung neuer Mitarbeiter dauert immer länger: 62 % der Personalmanager geben an, dass sich die Besetzung offener Stellen im Vergleich zu vor drei Jahren verzögert. Bei 12 % dieser Unternehmen ist sogar von einem erheblichen Zeitverzug die Rede. Keines der befragten Unternehmen hat es zudem geschafft, den Rekrutierungsprozess deutlich zu verkürzen.
Robert Half hat gefragt: Verglichen mit der Situation von vor drei Jahren, wie hat sich die Dauer des Einstellungsprozesses verändert?
Erheblich verlängert | 12 % |
Etwas verlängert | 50 % |
Unverändert | 24 % |
Eher verkürzt | 14 % |
Erheblich verkürzt | 0 % |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 100 HR-Manager in der Schweiz
Bewerber haben gestiegene Erwartungshaltung
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist laut den Befragten der häufigste Grund für das lange Einstellungsverfahren. So gaben rund 58 % der Personaler an, es sei zuletzt immer schwieriger geworden, qualifizierte Bewerber zu finden. 44 % der Unternehmen führen an, Bewerber hätten andere Angebote angenommen.
Zudem stellen immer mehr Personaler fest, dass die Ansprüche der Bewerber an den potenziell neuen Arbeitgeber gestiegen seien. Somit ist dies für 42 % der Aspekt, der die Prozesse spürbar in die Länge zieht. 40 % der Unternehmen nennen zusätzliche Gesprächsrunden als Verzögerungsgrund.
„Unternehmen müssen sich heute als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Zu lange Entscheidungswege bei der Personalfindung sind kontraproduktiv und erzeugen Vorbehalte bei den Bewerbern“, resümiert Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half. „Der Einstellungsprozess spielt dabei eine massgebliche Rolle. Hier gewinnt der Bewerber einen ersten und wichtigen Einblick über die Unternehmenskultur. Entsteht dabei das Gefühl, die eigene Karriere würde durch lange Entscheidungsprozesse ausgebremst, kann das zum entscheidenden Nachteil für das einstellende Unternehmen werden.“
5 Massnahmen für einen effizienten Einstellungsprozess
Die falsche Personalentscheidung ist ein hohes Risiko für Unternehmen. Um die richtige Bewerberauswahl zu treffen, nehmen sie sich daher länger Zeit – beispielsweise durch zusätzliche Vorstellungsrunden. Die Folge ist ein längerer Einstellungsprozess, der dazu führen kann, dass Bewerber abspringen. „Die Personalgewinnung sollte in so kurzer Zeit wie möglich und dennoch so sorgfältig wie nötig erfolgen“, fasst Sven Hennige zusammen. Er empfiehlt, den Rekrutierungsprozess anhand folgender Schritte zu optimieren: